Sensorische Integrationstherapie

Sensorische Integrationstherapie

Alle Reize wie Gerüche, Geräusche, Empfindungen und Gleichgewichtsveränderungen, die wir über unsere Sinnesorgane aufnehmen, werden in unserem Gehirn und Nervensystem gefiltert, sortiert und zu der für uns wichtigen Information verarbeitet. Dementsprechend können wir uns im Alltag bewegen, verhalten und orientieren. Die sensorische Verarbeitung versetzt uns in die Lage alle wahrgenommenen Reize miteinander in Verbindung zu bringen und zu verarbeiten.

Ist die sensorische Integration gestört so verhindert dies eine sichere Reizverarbeitung der Sinneseindrücke und kann daher zu den u.g. Schwierigkeiten führen.

Sie ist in keinem Fall eine Hinweis für eine geminderte Intelligenz oder Begabung.

Mögliche Symptome einer sensorischen Integrationsstörung sind:

  • Taktile Abwehrhaltung und gestörte taktile Empfindung (z.B. Ablehnung gegenüber verschiedenen Berührungsreizen und Materialien wie Sand, weiche oder harte Materialien, Kleidungsstücken auf der Haut u.ä.)
  • Mangelnde kinästhetische / tiefensensorische Wahrnehmung (u.U. mangelndes Schmerzempfinden / häufiges Anrempeln von anderen Menschen und / oder Gegenständen)
  • Unsichere Gleichgewichtsregulation (z.B. beim Balancieren, Hüpfen, Einbeinstand)
  • Herabgesetzte oder erhöhte Körperspannung, unangemessene Körperhaltung, Dyspraxie (Störungen in der Handlungsplanung und -durchführung)
  • Störungen der Kraftdosierung z.B. beim Schreiben
  • Störungen des Bewegungsverhaltens
  • Nicht altersgemäß entwickeltes Körperschema
  • Hohe Ablenkbarkeit, mangelnde Konzentrationsfähigkeit
  • Störungen der Lateralisation (z.B. der Händigkeitsentwicklung)

Die Sensorische Integrationstherapie ist ein neurophysiologisches Behandlungskonzept, welches ausschlaggebend von der amerikanischen Psychologin und Ergotherapeutin A. Jean Ayres entwickelt wurde. In der Therapie fördern wir mit gezielten Reizsetzungen die oben genannte Verarbeitung der unterschiedlichen Sinneseindrücke. Das Kind erhält hierbei die Fähigkeit, seine motorischen, sowie emotionalen Bewegungen und Handlungen zu verbessern.

Unsere Praxisräume bieten dafür viel Platz und Material. Sinneswahrnehmung und -verarbeitung lassen sich sehr gut spielerisch fördern. Hierbei ist es uns sehr wichtig, dass für die Kinder Freude an der Bewegung und am Spiel im Vordergrund stehen und sie ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken bewusst erleben und verarbeiten können.

Literaturempfehlungen:
  • Bausteine der kindlichen Entwicklung
    Jean Ayres
    Springer-Verlag
  • Was ist los mit meinem Kind
    Sabine Pauli / Andrea Kisch
    Ravensburger
  • Drück mich ganz fest
    Roswitha Defersdorf
    Herder Spektrum
  • Ich seh den Wald vor lauter Bäumen nicht!
    Andrea Günther / Melanie Jäger
    Verlag Modernes Lernen – Dortmund
  • Sei doch endlich still
    Helmut Köckenberger / Gudrun Gaiser
    Borgmann